Die Jury | European First Feature Film Competition
Katharina Huber // Ziska Riemann // Huw Wahl
Katharina Huber ist eine Künstlerin und Filmemacherin aus Köln. Nach dem Studium and der Kunsthochschule für Medien und am Royal College of Art in London, arbeitete sie im Bereich Kurzfilm und Animation. Ihr letzter Kurzfilm Der natürliche Tod der Maus wurde unter anderem mit dem Deutschen Kurzfilmpreis 2020 prämiert. Der Essayfilm Out of the grades, den sie als Mitbegründerin des Studios Huber Casalprim drehte, feierte 2018 Premiere beim FID Marseille und wurde unter anderem auf der Documenta Madrid ausgezeichnet. Ihr erster fiktionaler Spielfilm in voller Länge, Ein schöner Ort, produziert unter Acker Film, lief beim diesjährigen Locarno Festival und erhielt dort zwei Preise. Einer davon für beste Regie für einen Debütfilm.
Ziska Riemann arbeitet als Regisseurin, Comiczeichnerin und Drehbuchautorin in Berlin. Seit 1991 Veröffentlichung diverser Comicalben (u.a. Future Subjunkies, Space Bastards, Rascal & Lucille, Starship Eden, Kraft durch Freunde), davon vier in Zusammenarbeit mit Gerhard Seyfried. 2004 gründete sie das Plattenlabel MerMer und brachte neben anderen Künstlern ihr Soloalbum Wo hier bitte geht’s nach Shambhala? heraus. Sie schrieb 1999 das Drehbuch zu dem Spielfilm Die Hunde sind schuld und den Kinodokumentarfilm Conny Plank – The Potential of Noise, der 2017 ins Kino kam. Sie schrieb und inszenierte bisher drei Kinofilme Lollipop Monster (2011), Electric Girl (2018) und Get Lucky (2019). Ihr Stil als Filmemacherin ist visuell und pointiert und offensichtlich von ihrer Arbeit als Comiczeichnerin beeinflusst.
Huw Wahl ist ein Filmemacher aus Manchester, dessen Arbeiten international auf Filmfestivals wie CPH:DOX, Festival du nouveau cinéma und Open City Docs, in Kunstgalerien wie dem Centre Pompidou Metz, dem Bluecoat und dem Whitworth gezeigt wurden. Mit seinen Filmen hat er mehrere internationale Preise gewonnen und sie wurden und von Organisationen wie dem Arts Council England, der Henry Moore Foundation und der Royal Photographic Society gefördert. Sein Film The Republics lief 2020 im Wettbewerb des LITFILMS Literatur Film Festival Münster. Wahl arbeitet derzeit an einem vom Arts Council finanzierten Film, der die Kunst des motorlosen Segelns erforscht, und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Manchester im Rahmen des vom AHRC finanzierten Projekts Creative Adaptive Solutions for Treescapes Of Rivers (CASTOR).
Die Jury | European Short Film Competition
Michelle Barthel // Erec Brehmer // Fitore Muzaqi
Michelle Barthel, geboren 1993 in Remscheid und aufgewachsen im Münsterland, erhielt bereits im Vorschulalter Ballettunterricht und war im Schultheater aktiv. 2002 nahm sie an einem Casting für den Kinofilm Der zehnte Sommer teil und wurde prompt besetzt. Daraufhin folgten erste kleinere Rollen, bevor 2009 mit Aelrun Goettes Sozialdrama Keine Angst ihr Durchbruch kam. Für diese Rolle erhielt sie den Förderpreis beim Deutschen Fernsehpreis 2010, den Marler Fernsehpreis für Menschenrechte und den FIPA D‘OR beim internationalen Fernsehfestival 2010 in Biarritz; gemeinsam mit Regisseurin Aelrun Goette und der Drehbuchautorin Martina Mouchot wurde sie außerdem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. In den Jahren danach folgten weitere Rollen u.a. in Tatort- Filmen, bei Bella Block und im Tel-Aviv Krimi. Ihre erste Kinohauptrolle hatte sie in Gregor Schnitzlers Spieltrieb (2013). In dem Film Eine Braut kommt selten allein (2017) stand sie zusammen mit dem Rapper Sido vor der Kamera, sowie für den Kinofilm Der Boden unter den Füßen unter der Regie von Marie Kreutzer, der 2019 im Wettbewerb der Berlinale lief. Zuletzt war Michelle Barthel in der 70er-Jahre-Komödie Goldjungs zu sehen.
Erec Brehmer (*1987) ist ein in München lebender Spiel- und Dokumentarfilm-Regisseur, Drehbuchautor und Editor. Nach seiner Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton beim ZDF in Mainz studierte er Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film in München (HFF). Seine Übungsfilme liefen auf zahlreichen Festivals, unter anderem dem Filmfestival Max Ophüls Preis und CamerImage und gewannen zahlreiche Preise. Erec schloss sein Studium im Jahr 2019 mit der Kinokomödie La Palma ab, welche 2019 im Wettbewerb des Filmfestival Münster gezeigt wurde und 2021 auf DVD und Netflix erschien. Sein letzter, sehr persönlicher Dokumentarfilm Wer wir gewesen sein werden lief im Wettbewerb des DOK.fest München 2021 und des Hot Docs Festival 2022 in Toronto. Der Film war in der Vorauswahl zum deutschen Filmpreis und kam im Juli 2022 deutschlandweit in die Kinos. Erec hat zudem als Editor zahlreiche Dokumentarfilme verantwortet, darunter Jud Süß 2.0 von Felix Moeller und Harraga von Benjamin Rost.
Fitore Muzaqi lebt als Drehbuchautorin und Regisseurin in Köln. In ihrer Arbeit als Autorin beschäftigt sie sich mit kulturellen Unterschieden, feministischen Themen und Ungerechtigkeit auf eine absurd-komische und doch ernste Art. 2009-2013 studierte sie Literatur-, Kultur-, Medien- und Sozialwissenschaften an der Universität Siegen. Im Master studierte sie Communication Arts – Narrative Environments an der Kunsthochschule Braunschweig (2013-2016). Nach ihrem Studium arbeitete sie als Autorin, Regisseurin & Creative Producerin für den WDR und Kölner Produktionsfirmen. 2021-2023 absolvierte sie den Studiengang Serial Storytelling (MA) an der Internationalen Filmschule Köln (ifs). Sie ist Gründungsmitglied von Female Filmmakers CGN und seit 2023 Vorstandsmitglied des DDV (Deutscher Drehbuchverband). Ihr Musikvideo Conny – Drake ist auch nicht glücklich lief 2021 im Kurzfilmwettbewerb beim Filmfestival Münster.
Die Jury | Westfalen Connection
Adam Riese // Katharina Schröder // Johannes Ueberfeldt
Der Münstersche Unterhaltungskünstler Adam Riese ist seit 2007 Gastgeber seiner „Adam Riese Show“, einem bunten Mix aus Talk, Spaß und Musik. Als Moderator präsentiert er Kulturveranstaltungen, Podiumsdiskussionen oder Benefizgalas. Natürlich hat er auch schon mehrfach beim Filmfestival Münster moderiert. Als Autor hat Adam Riese Bücher und Essays über seine Heimatstadt Münster geschrieben. Der Mathematiker hat in den 1980ern in Punkbands gesungen.
Katharina Schröder studierte Medien-, Sozial- und Filmwissenschaft in Bochum, Göteborg, Amsterdam und Paris. Bereits während des Studiums arbeitete sie für verschiedene Filmfestivals, u.a. als Freiwillige für das International Documentary Film Festival Amsterdam und im Festivalbüro des Kinofest Lünen. Sie ist freiberuflich als Moderatorin und Kuratorin tätig. Seit 2020 ist sie verantwortlich für verschiedene Programmbereiche bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen und wurde im selben Jahr Teil des Leitungsteams des blicke filmfestival des ruhrgebiets.
Johannes Ueberfeldt studierte Philosophie, Germanistik und Kulturpoetik der Literatur und Medien an der WWU Münster. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Filmtheorie sowie Medien- und Kultursemiotik. Er war Mitgründer des Film-Clusters am Sonderforschungsbereich „Recht und Literatur“, publizierte unter anderem zum Slow Cinema und zur Anthologieserie und konzipiert neben Podcasts auch Filmreihen. Mit einem Praxis-Seminar zur Filmkritik begleitete er zusammen mit Andreas Blödorn und Daniel Kothenschulte das LITFILMS Festival 2022.