Festivalhistorie

Das Filmfestival Münster ist eine Veranstaltung der Filmwerkstatt Münster. Es findet alle zwei Jahre – jeweils im Herbst der ungeraden Jahre – statt.

Das älteste westfälische Wettbewerbsfestival fand zum ersten Mal 1981 im Cinema unter dem Titel Filmzwerge – Tage des unabhängigen Films statt. Auch wenn sich der Name und das Konzept im Laufe der Jahre geändert haben, war der Wettbewerb des deutschsprachigen Kurzfilms von Beginn an das Kernstück des Festivals. Auch im Rahmenprogramm wurden beim ersten Festival ausschließlich Kurzfilme gezeigt, unter dem Motto „Auch Zwerge haben klein angefangen“ lief eine Retrospektive mit frühen Kurzfilmen von Werner Herzog, Rosa von Praunheim, Wim Wenders und anderen.

Erst 1985 konnten die zweiten „Filmzwerge“ durchgeführt werden, Veranstaltungsort war diesmal das Werkstattkino im ehemaligen Pumpenwerk auf der Gartenstraße, das heutige Theater im Pumpenhaus. In diesem Jahr lobte das Studio Münster des WDR zum ersten Mal seinen Nachwuchs-Förderpreis aus.

Nach den „Filmzwergen 88“, die im Rahmprogramm Filme und Gäste des Filmworkshops York präsentierten, wechselte das Festival Anfang der 1990er Jahre ins Kino Schloßtheater, wo es bis 2003 zu Hause war.

1996 konnten die „Filmzwerge“ aufgrund mangelnder öffentlicher Förderung nicht stattfinden, an ihrer Stelle wurden Highlights der vergangenen Festivals gezeigt und eine Diskussionsrunde zur Zukunft des Münsterschen Festivals angeregt. Mit neuen Schwerpunkten firmierte im darauf folgenden Jahr das Filmfestival Münster erstmals unter dem noch heute bestehenden Namen. 1997 begann auch die intensive Zusammenarbeit mit den Nachbarn aus den Niederlanden. Seit diesem Festival sind niederländische Filme fester Bestandteil des Programms, der deutschlandweit einmalige Länderschwerpunkt bietet seitdem eine Auswahl jeweils aktueller Produktionen und Regisseure. Zudem wurde beim Festival 1997 erstmals der Drehbuchpreis des Landes NRW verliehen.


1999

Das Filmfestival Münster 1999 stand ganz im Zeichen der Niederlande. Unter dem Signet NL+ wurde unter anderem der renommierten Darstellerin Johanna ter Steege eine Retrospektive gewidmet, darüber hinaus führte die im selben Jahr neu gegründete Stichting film|spiegel, die sich seither mit dem Austausch der Filmkultur jenseits der Grenze beschäftigt, ein deutsch-niederländisches Symposium für Koproduktion, Vertrieb und Förderung durch.
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2001

Zum 20jährigen Jubiläum des Festivals wurden im Jahr 2001 mehrere Programmpunkte aus der Taufe gehoben, die sich explizit mit Regionalem befassten. Die „Münsterland-Filmrolle“ zeigte Privates und Öffentliches aus acht Jahrzehnten, der Drehbuchförderpreis Münster.Land wurde erstmalig verliehen, und eine Spielfilmreihe widmete sich dem Thema „Heimat“. Parallel wuchs jedoch auch die europäische Ausrichtung: Unter dem Titel „Cinema Europa“ liefen ausgewählte Vorpremieren europäischer Spielfilme im Rahmenprogramm.
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2003

Das 10. Filmfestival Münster im Jahr 2003 zeigte neben den mittlerweile bewährten Filmreihen des Kurzfilmwettbewerbs, der Niederlandesektion und „Cinema Europa“ ein Jubiläumsprogramm zu Frauenfilmografien, das der Frage nachging, was aus all den ambitionierten Filmemacherinnen wurde, die im Laufe der Jahre mit Kurzfilmen in Münster vertreten waren, ob sie den langen Weg zum großen Film gegangen sind oder sich anderen Disziplinen zuwandten.
Ein besonderes Highlight war die Deutschlandpremiere der niederländisch-deutschen Koproduktion VERDER DAN DE MAAN – SEA OF SILENCE von Stijn Coninx, bei der große Teile des Filmteams anwesend waren.
Die wichtigste Auszeichnung des Kurzfilmwettbewerbs, den Großen Preis der Filmwerkstatt, teilten sich in diesem Jahr Jochen Kuhn für NEULICH 3, die Münster-Entdeckung Stephan Flint Müller für NASSE ZIGARREN AUS BERLIN und das Regieduo Hanna Nordholt und Fritz Steingrobe für YO LO VI – ICH SAH ES. Der Förderpreis des WDR ging an den Schweizer Filmemacher Benjamin Kempf für seinen Film EXIT, der Publikumspreis wurde Wolfgang Dinslage für DIE KATZE VON ALTONA zugesprochen.
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2005

Vom 19. bis zum 23. Oktober 2005 fand das 11. Filmfestival Münster, diesmal im Kino Stadt New York, statt. Erstmals gab es einen europäischen Spielfilmwettbewerb zum Thema »Growing Up«, in dem acht Filme um den Regiepreis in Höhe von 10.000 EUR wetteiferten. Gewonnen hat der Rumäne Radu Mihaileanu mit seinem Film LIVE AND BECOME. Am deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerb nahmen 68 Filme teil. Den Großen Preis der Filmwerkstatt gewann der Animationsfilm DAS FLOSS von Jan Thüring, der WDR-Förderpreis ging zu gleichen Teilen an Thomas Wendrichs Kurzspielfilm ZUR ZEIT VERSTORBEN und die Kurzdokumentation LA VIDA DULCE von Bettina Blümner und Rouven Rech, der Publikumspreis wurde an Stephan Flint Müller für seine Collage FLIEGENPFLICHT FÜR QUADRATKÖPFE vergeben. Im Rahmenprogramm liefen in Zusammenarbeit mit der Stiftung film|spiegel Filme von und über Theo van Gogh. Die Reihe „Himmel und Hölle“ zeigte fünf Liebesgeschichten in Kooperation mit dem Bistum Münster. In der „Münster Connection“ liefen Filme, die von der Filmwerkstatt Münster oder in deren Umfeld produziert wurden. Eine TATORT-Vorpremiere rundete das Filmprogramm ab. Zudem widmete sich, passend zum Thema des europäischen Wettbewerbs, ein Symposium der Arbeit von Kindern und Jugendlichen vor der Kamera.
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2007

Das 12. Festival fand vom 17. bis zum 21. Oktober 2007 im Cineplex statt. Im Europäischen Spielfilmwettbewerb zum Thema »Work! Don’t Work!« nahmen acht Filme teil. Der Regiepreis wurde von dem Finnen Aleksi Salmenperä mit seinem Film MAN’S JOB gewonnen. Der Debütspielfilm GEGENÜBER von Regisseur Jan Bonny erhielt von der Jury eine Lobende Erwähnung.
Am deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerb nahmen 52 Filme teil. Der Große Preis der Filmwerkstatt Münster ging an den Kurzfilm HOCHHAUS von Nikias Chryssos, der Förderpreis des WDR an HILDA & KARL von Toke Constantin Hebbeln und der Publikumspreis an 15 MINUTEN WAHRHEIT von Nico Zingelmann. Lobende Erwähnungen erhielten MR. SCHWARTZ, MR. HAZEN & MR. HORLOCKER von Stefan Müller und KOBE von Rainer Komers. Im erstmals durchgeführten Schulprogramm, das sich ebenfalls dem Thema Arbeitsleben widmete, erhielt der Kurzfilm FRL. PABST & FRL. WÜST von Christa Pfafferott einen Sachpreis, der eigens von einer SchülerInnen-Jury vergeben wurde.
Im Rahmenprogramm wurde der Drehbuchförderpreis Münster.Land an Ruth Olshan und Heike Fink für HIMBEEREN MIT SENF vergeben, der Dokumentarfilm CAMILO – DER LANGE WEG ZUM UNGEHORSAM von Peter Lilienthal, der von der Filmwerkstatt Münster co-produziert wurde, lief als Preview, und eine dreiteilige Reihe mit Dokumentationen lieferte weitere „Einsichten“ in das Festivalthema Arbeit.
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2009

Voll ins Risiko und fulminant gewonnen! Die 13. Ausgabe des Filmfestival Münster war mit rund 7.000 Besuchern die bisher erfolgreichste und auch eine der schönsten. Nicht nur die großen „VIP-Events“ wie die Deutschland-Premiere von UNTER BAUERN (zu der sogar „artfremde“ Gäste wie der Fußball-Trainer Mirko Slomka und Scorpions-Sänger Klaus Meine anreisten) und die Premiere des Münster-Tatorts TEMPELRÄUBER, sondern auch die Vielfalt und Qualität der „kleinen“ Filme und die herzliche Atmosphäre unter den Machern, Gästen, Jurymitgliedern und Zuschauern machten die fünf vollgepackten Kinotage im Cineplex für alle Beteiligten zu einem großartigen Erlebnis.
Sieger des Europäischen Spielfilmwettbewerbs zum Thema »Risiko« wurde das sperrig-poetische Film-Märchen VERSAILLES (einer der letzten Auftritte des verstorbenen Guillaume Depardieu) von Regisseur Pierre Schoeller, der sich sichtlich gerührt über die Ehrung zeigte.
Im Kurzfilmwettbewerb ging der Große Preis der Filmwerkstatt Münster an Daniel Büttner und Max Baberg für ihren Animationsfilm FALLEN GELASSEN. Die Kurzfilmjury urteilte: „Die Jungs von Peppermill-Berlin rocken fetter, als es Disney erlaubt hätte!“ Lobende Erwähnungen gab es für den Darsteller Jacob Matschenz im Film FLIEGEN und Patrick Doberenz und Philipp Enders für ihre innovative Kurzdokumentation MAN STIRBT. Gewinner des Publikumspreises, gestiftet von den Münsterschen Filmtheater-Betrieben, wurde die Dokumentation WAGAH von Supriyo Sen über ein absurdes Spektakel am einzigen Grenzübergang von Indien und Pakistan. Mit dem Förderpreis des WDR Studio Münster wurde der berührende Film REGENBOGENENGEL von Anna Kasten ausgezeichnet. Beim Wettbewerb im Schulprogramm verlieh die Schülerjury ihren Preis zum Thema »Courage« an den 10-Minüter WIDERSTAND von Baris Aladag.
Rund um die Wettbewerbsbeiträge belebten die neue Sektion »Unheimlich & Böse« für Fans des phantastischen Films, die »Münster Connection« mit Produktionen aus der Region, die Reihe film|spiegel mit aktuellen Werken aus NL und angeregte Gespräche in der gemütlichen Festival-Lounge sowie die gelungene Record-Riot Festivalparty und das entspannte Filmer-Frühstück die tolle Atmosphäre. Als Sonderveranstaltung gab die über zwei Wochen laufende Ausstellung »risk.view« Einblick in die aktuelle Videokunst-Arbeit von Studenten der Aki Enschede und der Kunstakademie Münster. Und »Risiko« stand auch bei der Podiumsdiskussion im Mittelpunkt, die sich mit „individuellen Wagnissen“ in Beruf und Alltag beschäftige.
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2011

Das 14. Filmfestival Münster hat mit großem Erfolg, breiter Resonanz und anregendem Austausch den Münsterschen Oktober 2011 vergoldet.
Neben der heterogenen Auswahl an Kurz- und Langfilmen präsentierte der Veranstalter Filmwerkstatt zum 30. Geburtstag zahlreiche Extras, Rahmen und Sonderrubriken sowie die hochkarätige Videokunst-Ausstellung „Times Are Us“ in der Kunsthalle Münster.
Zur festlichen Eröffnung mit der Premiere von TAGE DIE BLEIBEN, stellte die Autorin und Regisseurin Pia Strietmann, gebürtige Münsteranerin, mit Darstellern aus dem prominenten Ensemble wie Götz Schubert in der Hauptrolle, Max Herbrechter, Lisa Feller und weiteren Mitwirkenden ihren Film vor.
Der mit 7.500 Euro dotierte Preis für die beste Regie im Europäischen Spielfilmwettbewerb, der sich diesmal dem Thema „Was das Leben zusammenhält“ verschrieb, ging an den 36jährigen Türken Seren Yüce für seinen Film MAJORITY. Der raue und authentische „Familienfilm“ und verzweifelte „Liebesfilm“ des ehemaligen Regieassistenten von Fatih Akin feierte beim Filmfestival in Venedig 2010 Premiere und gewann dort den Luigi De Laurentiis Award für das beste Debüt.
Preise in Höhe von 9.000 Euro wurden im deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerb vergeben. Der Große Preis der Filmwerkstatt, gestiftet von Grimm & Partner Unternehmens- und Wirtschaftsberatung, dotiert mit 5.000 Euro, wurde an zwei Filme vergeben. Der Preis ging zu gleichen Teilen an den faszinierenden Animations- und Dokumentarfilm LEONIDS GESCHICHTE von Rainer Ludwigs und Tetyana Chernyavska über ein wahres Schicksal im Schatten von Tschernobyl, sowie an den Kurzspielfilm VATERMUTTERKIND von Daniel Karl Krause, der mit seinem beklemmenden Film über die Generation „Ewige Jugend“ sein Diplom an der Filmakademie Baden-Württemberg machte.
Mit dem Förderpreis des WDR Studio Münster, dotiert mit 3.000 Euro, wurde der 31-minütige Kurzfilm JESSI ausgezeichnet. Inszeniert von Mariejosephin Schneider, die an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin studiert, erzählt der Film die berührende Geschichte eines Mädchens, die schon mit 11 Jahren irgendwo ihren Platz zu finden versucht.
Zum Publikumsliebling avancierte Till Nowaks 6-minütiges Wunderwerk THE CENTRIFUGE BRAIN PROJECT. Nach Auszählung der Wahlurnen bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags wurde die Fake-Doku zum Sieger des Zuschauervotings gekürt und erhielt den Preis der Münsterschen Filmtheater-Betriebe in Höhe von 1.000 Euro.
Das Kurzfilmprogramm für Schulen drehte sich diesmal um das Thema „Freundschaft“ und zum ersten Mal wurde der von der Untertitelwerkstatt Münster gestiftete Schülerjurypreis „OmU“ verliehen, der die Untertitelung des nächsten Films des Preisträgers beinhaltet. Gewinner war die Tragikomödie DANIELS ASCHE von Boris Kunz, der damit seinen Abschluss an der HFF München machte.
Im Rahmen des Schulprogramms wurde erstmalig ein Publikumsliebling ausgewählt mit dem Film LISTENHUNDE von Steffen Cornelius Tralles, der die Geschichte des verzweifelten David, der für ein Jahr ins Gefängnis muss, und seines geliebten Hundes Crazy erzählt.
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2013

Ob Kurz- oder Langfilm, Dokumentation oder Animation, Komödie oder Drama – Das 15. Filmfestival Münster im Cineplex hatte wieder einige Überraschungen für seine Gäste parat.
Zum Programm gehörten allein 74 Kurz- und Langfilme in den verschiedenen Wettbewerbskategorien. Dabei präsentierte sich eine abwechslungsreiche Mischung aus animierten, experimentellen und dokumentarischen Beiträgen bis zum narrativen Spielfilm. Im Rahmen des Festivals fanden auch weitere Veranstaltungen, Sonderrubriken und die Video- und Medienkunstausstellung „One of us cannot be wrong“ in der Kunsthalle Münster statt.

Die diesjährige Eröffnung machte der Film DIE ERFINDUNG DER LIEBE von Regisseurin Lola Randl, die auch den mit 5.000 EUR dotierten Regiepreis in der Kategorie „Europäischer Spielfilmwettbewerb“ gewann. Die Dreharbeiten zum Film überschattete jedoch ein trauriges Ereignis: mitten in der Produktion verstarb Hauptdarstellerin Maria Kwiatkowsky im Alter von 26 Jahren an Herzversagen. Dieses Problem konnte die Regisseurin jedoch auf kreative und witzige Weise lösen und den Film auf eine neue Ebene heben, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Der israelisch-deutsche Film YOUTH von Tom Shoval erhielt die lobende Erwähnung der Jury, weil er ein besonderes, universelles Gefühl der Jugend kreiere.

Die Jury des Deutschsprachigen Kurzfilmwettbewerbes um Tom Lass krönte den Animationsfilm BLAUER TRAUM zum Sieger des Großen Preises der Filmwerkstatt (3.000 EUR). Der Film ist der Abschlussfilm der Filmuniversität Konrad Wolf Babelsberg von Absolvent Malte Stein und erzählt die Geschichte eines von Niederlagen gezeichneten Männchens, das die Liebe als Qual erlebt.
Etwas leichter zeigte sich der Gewinner des diesjährigen Förderpreises des WDR: Boris Seewalds preisgekrönter Tanzfilm MOMENTUM dreht sich um einen Tortilla-Chip, der für den Protagonisten mehr als nur ein Snack ist. Die Jury gratuliert vor Allem zu genialer Musik und perfektem Schnitt.
Das Publikum krönte Sylvia Borges‘ Kurzfilm ZU DIR? zum Gewinner des Kurzfilmpreises, dem Preis der Münsterschen Filmtheater-Betriebe. Der Film entstand im Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln und zeigt, wie sich zwei junge Menschen nach einer Partynacht auf ungewöhnliche Art und Weise näher kommen. Gedreht wurde an den Osmo-Hallen am Münsteraner Hafen.
Die Lobenden Erwähnungen in diesem Jahr gingen an den niederländischen Schauspieler Benny Classens für seine Leistung in BUMPY NIGHT und an Regisseurin Anne Zohra Berrached für ihre Kurzdokumentation HEILIGE UND HURE.

Im Kurzfilmprogramm für Schulen „Filmreif – Kurze für Teens“ verlieh die 9Köpfige Schülerjury den Preis und zeichnete STÜRZENDE TAUBEN , den Abschlussfilm der Hamburg Media School von Esther Bialas aus. Der Film dreht sich um die 13-jährige Svenja, die unbedingt in die Clique von Janine aufgenommen werden möchte. Den Publikumspreis des Schulprogramms erhielt der 2D-Animationsfilm THE HOUR GLASS von Joscha Thelosen. Der Film thematisiert den Tod und vermenschlicht ihn im Angesicht des Lebens.

Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr ein Publikumspreis in der Kategorie „Münster Connection“ vergeben. Teilnehmen konnten Filmemacher mit ihren Projekten aus Münster und Umgebung. In diesem Jahr gratulieren wir Daniel Huhn von der Filmwerkstatt Münster für seinen Film WELTKLASSE KREISKLASSE. Der Dokumentarfilm begleitet den türkisch-deutschen Fußballverein „Genclikspor Recklinghausen“ aus Recklinghausen Süd durch eine nervenaufreibende Saison voller Hochs und Tiefs.
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2015

Nach fünf Festivaltagen und –nächten im Cineplex Münster und mehr als einhundert Filmen, nach zahlreichen Premieren in den unterschiedlichen Programmsektionen, spannenden Gesprächen und Begegnungen standen die Preisträger des 16. Filmfestivals Münster fest.

Der Preis für die Beste Regie im Europäischen Spielfilmwettbewerb, dotiert mit 5.000 Euro geht an die Filmemacherin Micah Magee für ihr Spielfilmdebüt PETTING ZOO. Das autobiographisch gefärbte und einfühlsam erzählte Portrait einer jungen Frau zwischen Selbstbestimmung und bigottem Elternhaus überzeugte die Jury durch ein in seinem filmischen Gesamtkonzept stimmigen Werk, das ein außergewöhnliches Regietalent offenbart, so die Begründung der Jurymitglieder Christine Haupt, Florian Gottschick, Luna Zimic Mijovic und Thure Lindhardt. Die Absolventin der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin war mit ihrem Kurzfilm HEIMKOMMEN im Programm des Filmfestivals Münster 2013 vertreten. Die deutsch-griechisch-US-amerikanische Koproduktion PETTING ZOO ist Micah Magees erster Langfilm.

Im Kurzfilmwettbewerb mit Beiträgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden Preise mit einer Gesamtdotierung von 7.000 Euro vergeben. Der Große Preis der Filmwerkstatt, dotiert mit 3.000 Euro, geht zu gleichen Teilen an den 30-minütigen Dokumentarfilm VORWÄRTSGANG von Daniel Abma und an den Kurzspielfilm ABSEITS DER AUTOBAHN der Schweizer Filmemacherin Rhona Mühlebach. Die Jurymitglieder Oona von Maydell, Maximilian Scheidt und Hella Wenders zeichnen mit VORWÄRTSGANG des Absolventen der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg eine sensible Langzeitbeobachtung einer Re-Sozialisierung aus – ein gelungenes Portrait eines Menschen, den die Gesellschaft vergessen hat. Der Kurzspielfilm ABSEITS DER AUTOBAHN der erst 25-jährigen Rhona Mühlebach zeigt mit stimmungsvollen Bildern und viel Humor Kontrollwahn und Entgleisung, Veränderungswunsch und Stagnation seiner beiden liebevoll gezeichneten Protagonisten. Darüber hinaus spricht die Jury eine lobende Erwähnung für die skurrile Komödie DIE BALLADE VON ELLA PLUMMHOFF von Barbara Kronenberg, Absolventin der Kunsthochschule für Medien Köln, aus.

Mit dem Förderpreis des WDR Studio Münster, ebenfalls dotiert mit 3.000 Euro, wird in diesem Jahr der Film ALLES WIRD GUT von Patrick Vollrath ausgezeichnet. Der Film des Absolventen der Wiener Filmakademie feierte seine Premiere im Kurzfilmwettbewerb der „Semaine de la Critique“ in Cannes und wurde jüngst mit dem Studenten-Oscar in Los Angeles prämiert. Mit dem Publikumspreis im Kurzfilmwettbewerb, gestiftet von den Münsterschen Filmtheater-Betrieben und dotiert mit 1.000 Euro, wurde die bittersüße, lebenslustige, funkensprühende Tragikomödie FOREVER OVER von Erik Schmitt ausgezeichnet. Der 1980 geborene Filmemacher war bereits 2011 mit NUN SEHEN SIE FOLGENDES und 2013 mit NASHORN IM GALOPP im Kurzfilmwettbewerb des Filmfestivals Münster vertreten.

Die Publikumspreisträgerin der Sektion „Westfalen Connection“ kommt gebürtig aus Hamm: Nina Mielitz und ihr Film WAS WISST IHR DENN EIGENTLICH SCHON DAVON? haben das Publikum in dieser Sektion am meisten beeindruckt. Nina Mielitz kann sich über einen Flug für zwei Personen innerhalb Europas freuen, bereitgestellt von unserem Kooperationspartner Deutsche Lufthansa AG.
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2017

Nach fünf Festivaltagen und –nächten im Schloßtheater, ausverkauften Vorstellungen und begeisterten Zuschauern, die sich mit viel Spaß und Engagement an den Filmbewertungen der Publikumspreise beteiligten, mit knapp achtzig Kurz- und Langfilmen in 45 Vorstellungen, intensiven Diskussionen und spannenden Begegnungen geht das Filmfestival Münster #17 zu Ende. Zum Abschluss wurden die Preisträger der Wettbewerbe geehrt.

Das Festival, das erstmals seit 2003 wieder im Schloßtheater stattfand, hat sich rasant in der „alten neuen Heimat“ eingelebt und fand große Resonanz beim Münsteraner Publikum. Rund 60 Filmschaffende, Jurymitglieder, Teilnehmer am Symposium und Filmemacher, die ihren Film dem Publikum persönlich vorstellten, fühlten sich beim Festival sichtlich gut aufgehoben.

Der Preis für die Beste Regie im Europäischen Spielfilmwettbewerb, dotiert mit 5.000 Euro und ausgezeichnet von der Jury, bestehend aus Ada Condeescu, Micah Magee und Markus Knüfken, ging an den isländischen Filmemacher Guðmundur Arnar Guðmundsson für sein Spielfilmdebüt HEARTSTONE. Angesiedelt in einem abgelegenen Fischerdorf an der rauen Atlantikküste, in einem flirrenden isländischen Sommer, entwickelt der Film ein unter die Haut gehendes Coming-of-Age-Drama. HEARTSTONE ist sein erster Spielfilm, mit dem der 35jährige bereits den Queer Lion bei den Filmfestspielen in Venedig sowie zahlreiche weitere Festivalpreise gewann.

Im Kurzfilmwettbewerb mit Beiträgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden Preise mit einer Gesamtdotierung von 4.000 Euro vergeben. Der Große Preis der Filmwerkstatt, dotiert mit 3.000 Euro, ging an RUAH, das Kurzfilmdebüt des Schweizer Schauspielers und Regisseurs Flurin Giger. Der 18-minütige Kurzfilm entwirft ein apokalyptisches Szenario, ein erbarmungsloses Endzeitdrama in den verschneiten Alpen und überzeugte die Jurymitglieder Kristina Scepanski, Matthias Kutschmann und Wanja Mues.
Eine lobende Erwähnung ging an KAPUTT von Volker Schlecht und Alexander Lahl.
Mit dem Publikumspreis im Kurzfilmwettbewerb, gestiftet von den Münsterschen Filmtheater-Betrieben und dotiert mit 1.000 Euro, wurde OBST & GEMÜSE von Duc Ngo Ngoc ausgezeichnet. Die warmherzige Culture-Clash-Komödie lässt in einem Berliner Gemüseladen eine verblüffende deutsch-vietnamesische Freundschaft aufblühen.

Der Publikumspreis in der Sektion Westfalen Connection, gestiftet von der Westfalen Initiative und dotiert mit 500 Euro, ging an den Dokumentarfilm WERNER von Rainer Bärensprung aus Bielefeld, ein skurriles Biopic über einen Mann, der seinen Weg geht, trotz oder gerade wegen aller Widrigkeiten.



2019

Das 18. Filmfestival Münster ging nach fünf Festivaltagen am 22. September mit der feierlichen Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger zu Ende. Trotz des außergewöhnlich sonnig-warmen Wetters für diese Jahreszeit fanden wieder viele Filmfans den Weg in die 45 Vorstellungen mit rund achtzig Kurz- und Langfilmen, nahmen an den ausgiebigen Filmgesprächen und Diskussionen teil und stimmten beim Publikumspreis mit ab.

„Die Ausrichtung der Wettbewerbe und weiteren Sektionen auf die europäische Filmkunst erwies sich als richtige Entscheidung. Insbesondere im Kurzfilmwettbewerb brachte die Erweiterung auf ganz Europa eine neue Vielfalt an innovativen Stimmen und Perspektiven“, so die Festivalleiter Carsten Happe und Risna Olthuis.

Auch im zweiten Jahr der Rückkehr ins Schloßtheater hat sich erwiesen, dass die Atmosphäre des traditionellen Filmtheaters hervorragend zum Festival passt. Rund 70 Filmschaffende und Jurymitglieder fühlten sich beim Festival sichtlich gut aufgehoben und kamen ungezwungen mit dem Publikum ins Gespräch.

Der Preis für die Beste Regie im Europäischen Spielfilmwettbewerb, dotiert mit 5.000 Euro, ging an den französischen Regisseur Quarxx für sein Spielfilmdebüt TOUS LES DIEUX DU CIEL (ALL THE GODS IN THE SKY). Quarxx feierte bereits mit seinen Kurzfilmen große Erfolge bei renommierten internationalen Festivals wie Sundance und Clermont-Ferrand.

„Ein mutiger Film für das Kino, für die Leinwand und hoffentlich auch für ein großes Publikum“, so urteilt die Jury, bestehend aus dem Schauspieler Götz Otto, dem niederländischen Filmkurator Johan Bunt und dem Kölner Produzenten Herbert Schwering.

Im Kurzfilmwettbewerb mit Beiträgen aus 14 europäischen Ländern wurden Preise mit einer Gesamtdotierung von 4.000 Euro vergeben. Der Große Preis der Filmwerkstatt, dotiert mit 3.000 Euro und vergeben von der Jury, bestehend aus Anna Eijsbouts, Patrycja Płanik und Boris Seewald, geht an AQUARIUM, das Kurzfilmdebüt des italienischen Regisseurs Lorenzo Puntoni.

Eine lobende Erwähnung geht an die junge Schauspielerin Linde van der Storm im niederländischen Kurzfilm TILL THE END OF THE WORLD von Florence Bouvy. „Sie hebt den Film auf ein unerwartet emotional komplexes Level und zeigt ihre Verletzlichkeit ebenso wie ihre Stärke mit einer Reife, ohne die die Produktion gescheitert wäre.“

Mit dem Publikumspreis im Kurzfilmwettbewerb, gestiftet von den Münsterschen Filmtheater-Betrieben und dotiert mit 1.000 Euro, wurde der britische Beitrag NOVEMBER 1ST von Charlie Manton ausgezeichnet. Das intensive Mutter-Tochter-Drama besticht insbesondere durch die Performances seiner Hauptdarstellerinnen Lindsay Duncan und Sophia Myles.

In der Sektion Westfalen Connection wurde ABSENCE OF LIGHT von Beatrice Aliné als bester Film gekürt. Die Westfalen Initiative stiftete das Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

2021

Nach elf Tagen und Nächten im Schloßtheater, ausverkauften Vorstellungen und einem begeisterten Publikum, das sich mit Freude und Engagement an den Filmbewertungen für den Publikumspreis beteiligte, nach fast 80 Kurz- und Langfilmen in über 40 Vorstellungen, intensiven Diskussionen und spannenden Begegnungen geht die 19. Ausgabe des Filmfestivals Münster zu Ende. „Die Entscheidung, das Filmfestival über zehn Tage zu entzerren, hat der Festival-Atmosphäre keineswegs geschadet, die Vorstellungen waren zudem gut besucht und die neuen Sektionen und Formate haben das Festival bereichert. Mit der Reihe ‚Kino aufs Land‘ konnte diesmal auch das Münsterland einbezogen werden“, so Carsten Happe, der gemeinsam mit Risna Olthuis das Festival leitet.

Zum Ende des Festivals wurden die Preisträger der Wettbewerbe geehrt und Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro vergeben. Der Hauptpreis des Festivals für die Beste Regie im Europäischen Spielfilmwettbewerb für Debütfilme, der mit 5.000 Euro dotiert ist, geht an die französische Schauspielerin und Filmemacherin Noémie Merlant für ihr Spielfilmdebüt MI IUBITA, MON AMOUR.

Der Film mit Gimi Covaci und Merlant selbst in den Hauptrollen wurde von den beiden Hauptdarsteller*innen geschrieben und konzipiert und in Rumänien mit einem sehr geringen Budget und überwiegend nicht professionellen Schauspieler*innen gedreht. Der Film hatte seine Weltpremiere in der Sektion „Special Screenings“ beim diesjährigen Festival de Cannes und wurde in die offizielle Auswahl des Filmfestivals von San Sebastian eingeladen. Das Filmfestival Münster ist das zweite deutsche Festival, das den Film präsentiert. Die Schauspieler*innen Gimi Covaci, Sanda Codreanu und Clara Lama-Schmit nahmen den Preis in Münster entgegen.

„Das ist großes Kino mit einem der wohl liebevollsten Blicke auf die Details des Lebens und der Liebe, die das Kino der letzten Jahre erzählt hat“, heißt es in der Jurybegründung von Andreas Brauer, Sonja Hofmann und Pia Strietmann.

Im Kurzfilmwettbewerb mit Beiträgen aus 12 europäischen Ländern wurden Preise im Gesamtwert von 4.000 Euro vergeben. Der Große Preis der Filmwerkstatt, dotiert mit 3.000 Euro und gestiftet von Die Linse e.V., geht an DER DREHER – 81RPM, eine Kurzfilm-Dokumentation des deutschen Regisseurs Robin Trouillet.

Mit dem Publikumspreis im Kurzfilmwettbewerb, gestiftet von den Münsterschen Filmtheater-Betrieben und dotiert mit 1.000 Euro, wurde der Kurzspielfilm GIRL MEETS BOY von Ferdinand Arthuber ausgezeichnet. Die unwiderstehliche Charmeattacke des Münchener Filmemachers besticht vor allem durch die Leistungen der Hauptdarsteller*innen Franziska Weisz und Carlo Ljubek.

In der Sektion Westfalen Connection wurde MAVIS UND KOSMAS von Zauri Matikashvili als bester Film ausgezeichnet. Für seinen dokumentarischen Blick hinter die Kulissen der Kunstakademie Münster vergab die Stiftung Westfalen-Initiative das Preisgeld von 1.000 Euro.